FAQ Nummer 2

Die bunten Blühstreifen schmücken nicht nur das Orts- und Landschaftsbild, sondern leisten einen wertvollen Beitrag zur Arterhaltung von Honigbienen, den heimischen Wildbienen, Hummeln, Schmetterlingen und weiteren Tieren bis hin zu Vögeln. Die Gemeinde Ismaning hat eine spezielle Saatgutmischung – bestehend aus Wildformen von Gräsern, Klee, Blumen und Kräutern – den Landwirten und Privathaushalten zur Verfügung gestellt, um einerseits den Bereich der Blühstreifen zu vergrößern und um andererseits die Biotopflächen mehr und mehr miteinander zu vernetzen.

Vorteile einer heimischen Saatmischung:
Das Besondere an der Mischung ist, dass sie sich aus Blühpflanzen- und Kräutern zusammensetzt, die in der Wuchsregion heimisch sind. Die normalen handelsüblichen Saatgutmischungen enthalten oft ausländische Arten, die für unsere Insekten nicht immer geeignet sind. Zum Beispiel kann Springkraut bei größeren Mengen bei Bienen Verdauungsprobleme auslösen. Einige dieser Pflanzen können auch für den Menschen allergieauslösend sein, z.B. Beifußambrosie.

Positive Auswirkung auf das Ökosystem:
Der Vorteil der heimischen Blühstreifen auf das Ökosystem ist umso größer, je umfangreicher die Flächen angelegt und vernetzt sind und je länger sie stehen. Deshalb hat gerade das mehrjährige Saatgut mit mindestens fünf Jahren Blühbestand die beste Wirkung. Einjährige Arten sind bewusst beigefügt, da sie bereits ab dem ersten Standjahr die Flächen mit ihren bunten Blüten beleben, wenn die mehrjährigen Arten aufgrund ihrer langsameren Entwicklung noch nicht voll zur Geltung kommen. Im zweiten Jahr haben die mehrjährigen Blumen und Kräuter Fuß gefasst und beginnen zu blühen. Jahresbedingte Unterschiede in den Niederschlagsmengen und im Temperaturverlauf begünstigen gewisse Arten und lassen andere in den Hintergrund treten. Auch Jahre nach der Saat können sich daher noch „neue“ Blumen und Kräuter entwickeln.

Die einheimischen Pflanzenarten bieten für das gesamte Ökosystem bis hin zu den zurückgehenden Vogelarten viele Vorteile. So ziehen unsere Doldenblütler Blattläuse an, die zum Beispiel durch Weichkäfer und auch Vögel gefressen werden. Auch die kleine Schlupfwespe – als natürlicher Schädlingsbekämpfer – legt ihre Eier in Schädlinge ab, die unter anderem bei Buchweizen vorkommen. Die Ismaninger Blühmischung enthält ca. 50 verschiedene Pflanzen- und Kräuterarten, die ihre Blühtracht für die Insekten vom Frühjahr bis zum Herbst abdecken und ihnen gleichzeitig Unterschlupf für die Überwinterung bieten.

Aussaat und Pflege:
Die Aussaat ist frühestens ab Ende April/Anfang Mai nach der Frostperiode sinnvoll.

Die Anwendung von chemischen Schädlingsbekämpfungs- und Unkrautvernichtungsmittel und Dünger ist selbstverständlich auszuschließen. Je magerer (wenig gedüngt) der Boden ist, umso mehr entfaltet sich die Blühwirkung.

Weitere Tipps:
Was für die Blühstreifen gilt, ist auch für heimische Bäume und Sträucher zu beachten. Unsere Insekten und Vögel freuen sich an Blütenpracht und Fruchtbehang unserer heimischen Sträucher und Bäume. Denken Sie bei der Pflanzung an Arten wie z.B. Obstbäume, Hainbuche, Hasel, Kornelkirsche, Eibe, Liguster, Mehlbeere, Pfaffenhütchen, Salweide, Schlehe, Holunder, Speierling, Weißdorn und Vogelbeere. Damit ist das ganze Jahr der Tisch für die Tiere gedeckt. Nist- und Unterschlupfmöglichkeiten sind gegeben. Negativbeispiele sind Kirschloorbeerhecken, die nichts Positives für die Natur bieten, darüber hinaus noch giftig für Mensch und Tier sind.

 

2019-08-08T14:25:44+02:0008.08.2019|
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