Wohnhaus
Bereits kurz nach dem Brand 1905 ließ Johann Seidl eine Villa im städtisch-bürgerlichen Stil als neues Wohn- und Wirtschaftshaus errichten. Sie bildete das Herzstück der Mahl- und Sägemühlenanlage und wird heute von der vhs Ismaning genutzt.
Innenausstattung
Im Inneren der denkmalgeschützten Villa vermitteln nicht nur der großzügige Treppenaufgang und einige historische Kachelöfen einen Eindruck von der einst hochherrschaftlichen Ausstattung des Gebäudes. In der ersten Etage hat sich sogar ein kompletter Raum in der ursprünglichen Ausgestaltung erhalten. Mit seiner aufwändigen Wanddekoration und der originalgetreuen Möblierung belegt er höchst eindrucksvoll, wie die Familie Seidl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts hier gelebt hat. Die dekorative Wandbemalung zog sich vermutlich durch das gesamte Haus, denn bei der Renovierung konnten auch in weiteren Räumen Reste einer Bemalung freigelegt werden.
Das „Blaue Zimmer“
Es war von Beginn der Renovierung an vorgesehen, das „Blaue Zimmer“ im Originalzustand zu erhalten, um Besuchern das bürgerliche Selbstverständnis der Familie Seidl im bäuerlichen Ismaning zu vermitteln. Das ausgestellte Sofa und die Deckenlampe mit ihrer Elektrik befanden sich von je her in diesem Raum, ein zeitgenössisches Klavier dokumentiert den Bildungsanspruch der Seidl-Töchter, die im Dorf zahlreiche Privilegien genossen. Für Besucher ist der Raum durch eine Glastür einsehbar. Eine Texttafel und eine Akustik-Installation informieren über die Geschichte des Seidl-Anwesens.
Bildnachweis: Gemeinde Ismaning